Drei mal WM-Gold, einmal Weltrekord - Rolf Geese in Budapest in Bestform

LGG-Senior Rolf Geese lässt auch in der Wertungsklasse W70, in der er seit Anfang des Jahres startberechtigt ist, die Rekordlisten neu schreiben. Bei den Hallenweltmeisterschaften der Senioren in Budapest gewann Geese nicht nur den Fünfkampf, sondern pulverisierte den Weltrekord des US-Amerikaners Emil Pawlik geradezu. Eine Verbesserung um fast 500 auf 4635 Punkte gab es zuvor in der Seniorenleichtathletik noch nicht.

Den Wettkampf begann Geese mit einem Fehlstart über 60 m Hürden, ging beim erneuten Versuch entsprechend vorsichtig zu Werke und blieb mit 9,89 Sekunden recht deutlich über seinem kürzlich in Erfurt aufgestellten Weltrekord. Es folgten 4,48 Meter im Weitsprung und 11,79 Meter im Kugelstoß, fast anderthalb Meter weiter als der zweitbeste Mehrkämpfer. Nach 1,42 Metern in der vierten Disziplin, dem Hochsprung, musste Geese bis weit nach Mitternacht auf den abschließenden 1000-m-Lauf warten, den er in 3:42,33 Minuten beendete. Letztlich hatte er 685 Punkte Vorsprung vor dem zweitplatzierten Österreicher Dietmar Steiner. Weitere 135 Punkte dahinter landete der Ire John Mac Dermott auf dem Bronzerang.

Zwei Tage später sicherte sich Geese im Stabhochsprung den nächsten WM-Titel. Mit 3,00 Metern gewann er den Wettkampf mit großem Vorsprung, scheiterte dann aber an der neuen Weltrekordhöhe von 3,26 Metern. Tags darauf erzielte Geese mit 9,98 Sekunden die schnellste Vorlaufzeit über 60 m Hürden, ebenfalls nach einem Fehlstart. Im Finale war er wieder schneller als die Startpistole, musste danach Vorsicht walten lassen und verfehlte dennoch als klarer Sieger den Weltrekord mit 9,76 Sekunden nur knapp. Die Siegerehrung für den letzten WM-Titel nahm der deutsche Botschafter vor, der die Gelegenheit wahrnahm, den erfolgreichen Göttinger Seniorensportler zu einem Besuch in die Botschaft einzuladen. Diesen Besuch konnte Geese am Montag vor seinem Abflug noch realisieren und rundete damit einen der schönsten Wettkämpfe seiner langen Leichtathletikkarriere ab.

Sehr erfolgreich schnitt auch Manfred Vollmer in der Wertungsklasse M55 ab. Er erreichte zunächst nach 2:22,28 Minuten das Semifinale über 800 m, verfehlte hier aber denkbar knapp den Endlauf. Über 1500 m war er Fünfter des Vorlaufs in 4:46,06 Minuten und belegte im Finale den achten Platz. Seine beste Platzierung erreichte Vollmer als Siebter des 3000-m-Laufes in 10:08,16 Minuten.