Klasse statt Masse hieß das Motto eines kurzfristig von der LG Göttingen angesetzten Weit- und Dreisprungabends, durch den es einigen Athleten ermöglicht werden sollte, Qualifikationsleistungen für die Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften zu erbringen. So hatten sich im Jahnstadion unter den Augen von Landestrainer Frank Reinhardt mehrere Deutsche Meister der letzten Jahre und einige NLV-Kaderathleten eingefunden, die zum Teil aber nicht in ihren Spezialdisziplinen an den Start gingen.
Die äußeren Bedingungen hatten sich nach den hochsommerlichen Verhältnissen der letzten Wochen zunächst durch anhaltende Regenfälle deutlich verschlechtert. Betroffen davon waren die Weitspringer, bevor es im abschließenden Dreisprung wieder trocken wurde. In dieser Disziplin versuchte sich der Deutsche Hallenmeister des Jahres 2008 im Weitsprung Christoph Stolz (TV Langen) mit durchaus beachtlichem Erfolg. In seinem letzten Versuch katapultierte sich der ex-Wolfsburger mit 15,34 Metern unter die deutschen Top Ten, einer Weite, die in Niedersachsen seit sechs Jahren nicht mehr erreicht wurde.
Weniger gut zurecht kamen die Dreispringerinnen. Jessica Witzel (LG Weserbergland), Laura Boss (LG Hanstedt) und Lisanne Rieker (LGG) verfehlten ihre Bestweiten zum Teil deutlich. Dabei erzielte die Deutsche B-Jugendmeisterin 2008 mit 11,55 Metern noch die beste Weite, während Tobias, der jüngste der drei leichtathletisch aktiven Rieker-Geschwister mit ausgezeichneten 11,94 Metern den zweiten Platz in der Landesbestenliste der A-Schüler eroberte.
Bester Weitspringer war wieder einmal Jan Brunken (LGG). Der A-Jugendliche verfehlte zwar mit 6,78 Metern erneut die Norm für die Deutschen Meisterschaften, ist aber diesbezüglich für die letzte Gelegenheit beim DM-Testwettkampf in Langen optimistisch. Gut in Szene setze sich auch Christian Gustedt. Der 30-jährige Trainer der LGG, der jahrelang zu den besten niedersächsischen Weitspringern gehörte, kam ohne große Wettkampfvorbereitung auf 6,61 Meter. Die beste Weite bei den Frauen erzielte Eva Linnenbaum (TuS Neuenhaus). Die Deutsche A-Jugendmeisterin 2008 und derzeit Vierte in der DLV-Bestenliste im Dreisprung hatte allerdings Probleme mit der nassen Anlaufbahn und bleib so mit 5,57 Metern deutlich unter ihren Möglichkeiten.